37/15-Zwischenzeile

 

Zwischenzeile// Fluid// Tage wir gleiten wie Nebel dahin die Ufer Tage mit Grau überdacht die Worte mit Lücken Tage wie Worte die gefundenen verlorenen vergessenen zurückgehaltenen aufgefädelt auf einen Jahresfaden mit Gold mit Träumen und Schatten mit Stellen von Glück durchwirkt wir glitten auf des anderen Spiegelfläche zu erwarben diese und jene Geste diesen und jenen Satz wir liessen feinste Schichten eines nicht beschreibbaren Fluids zurück und ein Stück Stadt und Himmel spiegelte ab und an eine Möwe in die Dämmerung fuhren Lichter kleine zitterig schillernde Punkte vorbei scheuchen Tauben und Passanten gedankenversunken stand ich im Nebel auch das Wort hier in der Stille senkte krause Linien eines unendlichen Musters über das von Schiffen bewegte Wasser über das wir doch nicht zu gehen vermochten dicht über der Fläche schaukelte alles wiegte die Welt wiegte sich von einer Dämmerung zur anderen Wirklichkeit die einwenig verwässert den Blick als eine Art Kaleidoskop verschleierte vor dem Ewigen wir versuchten die einzelnen Zellophanfeldern in Übereinstimmung zu bringen damit ein Bild erscheinen möge aus dem was sich in die Zukunft öffnen wird ein Ufer zwischen den Jahren dieser Tage…

 

36/15-Soleur//Materialien

 


Ein Arbeitsheft: 22.12.15, Nachtrag vom 2.12.15 // Zwischenskizze // Fussnoten // Ein Schattenspiel, eine Ornamentur, eine, durch das Licht bewegte Erinnerung, formlos; das Konkrete so lange wie möglich fernhalten, ausser Sicht lassen, Aussicht, bis die Ferne nahe und das Ungreifbare zu benennen war, das Schwebende im Licht, das Staubpartikel. // Eine Gestaltung ohne Gestalt ist nicht möglich // oder: in welchem Zusammenhang stehen die Gedanken (wie entstehen Gedanken?) mit dem Ort, der Stadt, dem Nebel über dem Wasser, dem Nebel in den Bäumen, dem Nebel über dem Hügel, über den Himmel ausgebreiteter Nebel? Zu naheliegend? Entfernte die Suche oder führte sie näher zum Bild? Das Bild, nur eine Ahnung? Etwas Wirkliches? Etwas vielleicht Hermetisches, Unerreichbares? Die reale Wirklichkeit einer Sehnsucht? Eine Annäherung? Das Bild erschien. (An der Grenze der Umsetzung von Klang in Sprache.) Stille. Wie verschwiegen sie ein Inneres erfüllte, (minimalste Bewegungen mit enormer Auswirkung), immer wieder diese Klausur mit der Kausalität und; wo erreiche ich endlich die Unendlichkeit? Eine erwachende Versunkenheit? Eine Formel des Formlosen? Einen Ort, wo es einen hält? Ohne Bedingungen, ohne Vorschriften und der immer selben Kehrseite mit den Querverweisen? Was schieb ich täglich vor, als einen unendlichen Plan, mit Leeren und Inhalten und diesen Lücken im Übergang, diese Unendlichkeiten des Schwebens, um einen ofenen Zustand zu erreichen? Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

35/15-Soleur//Materialien

 


Ein Arbeitsheft: 6.10.15 // Zielsetzung: Und so blieben die Geschehnisse in ihrer Konstellation gleichförmig und die Vorhaben in immer der selben Weise interpretiert. Die Dinge darbten und warteten auf eine Erlösung. Wie ich sie anzugehen gedenke? Ich versprach, die leisen Dinge hervorzuheben. Sie schwebten als einen leicht farbenen Zustand vor meinen Schritten. Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

34/15-Soleur//Materialien

 

Ein Arbeitsheft: 4.12.15 /24.11.15// 2. Obergeschoss, Raum B, // Überlegungen// Stille // Ich hatte beschlossen, den Blick nicht auf „zu Erwartendes“ auszurichten, sondern auf etwas ohne Namen oder auf etwas; in einem anderen Licht Erscheinendes oder in einer anderen Sprache Gesprochenes, vielleicht auf ein anderes Inventar in einer ungewohnten Anordnung oder in einer anderen Zusammensetzung. Ich suchte; eine Zweckentfremdung, eine Kopfstellung, eine Verschiebung der Grössenverhältnisse, eine Hervorhebung des Gewöhnlichen und Alltäglichen in eine Besonderheit oder einen Ausnahmezustand in eine Erlebbarkeit zu führen, zB.: eine Stille umzusetzen; eine Stille der Stadt in einem Raum zu zeigen: Ein leerer Raum mit umgesetzter Stille; eine Stille in einem Raum der nicht ganz leer ist; die Leere, der Raum und die Stille. Die Überlegung, dass ein Raum, eine begrenzte Öffnung bedeuten könnte, würde die Überlegung weiterführen; ein leerer Raum ist nicht mehr leer, sobald ich ihn betrete, ein leerer Raum ist nie leer, sobald ich ihn bedenke, ein Raum kann nicht von Anfang an leer sein, da er von etwas gebildet wurde, was war. Das, was war, war etwas und dieses Etwas bildete den Raum und beides, Raum und Etwas, bewirkten Geräusche und diese Geräusche waren raumbildend und somit ist Raum nie ganz still. Existiert vollkommene Stille? Unterscheidet sich die eine Stille eines Raumes von der anderen Stille eines anderen Raumes? Ist Leere still? Existieren Räume in der Leere? Existieren in einem Stadtraum stille Räume, Lücken, Leerstellen, Augenblicke ohne Denken? Gedankenlosigkeiten? Existieren Orte, an denen die Gedanken lose dahinziehen, wie vom Wind bewegte Herbstblätter vor sich hin wirbeln oder im Wasser der Aare von Ufer zu Ufer mäandern und sich auflösen?: Orte wie; eine Nische hinter dem Brunnen, ein kleiner algenbewachsener Stein am Aareufer, eine oberste Stufe der Kirchentreppe, ein abgeschlossener Raum im Museum, ein Kreuzgang im Kloster, eine kleine Höhle im Gestein auf dem Weg zur Einsiedelei? Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

33/15 – Soleur//Materialien

 


Ein Arbeitsheft: Nachtrag vom 21.11.15 // Inventuren // Und wo die Hauszeilen mit der Aare dahinzogen, war Geschichte zu lesen, ein Stück die meine, die deine, die unsere, diese der Zeit, der Welt, der Dinge, die gezählten, die ungezählten, die Schritte, die Stunden, die Monde des Jahres, die Atemzüge und Glockenschläge, die Möwen, das Wasser, die Schritte, die Rufe, die Schritte, immer wieder die Schritte und die nebligen Tage. Hinter dem Tor begann die Welt; oder, Innen wie Aussen ein Graben, ein Gedanke, viele Gedanken, viele Stufen, viele Steine, Bäume, Eingänge von der Strasse her direkt in die Küche, Stufen, Treppen, Figuren, Türme, das Gerippe und ein König, immer wieder ein Ritter, Klostergemäuer, Blumen, viele Blumen und Fenster, genauso viele, wie gezählte Schritte, das Kommen und Gehen, Brücken, Züge, Stufen, Glockenschläge, Dachhimmel, Marktstände, Rufen, Rascheln, Flüstern, ein Brunnen, ein Pferd, ein Ritter, das Gerippe und wieder der Nebel der die Möwen einbettete, die Aare und ihr Wasserspiegel, mattgeworden, dicht über ihm die Schwäne, die Zeit, die Zeiger, viele Spaziergänger, Worte, Streifen, Bilder, viele Nebelschwaden, hie und da Papierenes, diverse Erzählungen und Sonntagsfamilien, Torten, kleine Solare, Sonnenabschnitte, Tannen, das Rauschen und Plätschern, alte Bäume, Kronen, ein Wiedergrün, Farben, vorwiegend Farben, beinahe Formen, Museen, Archive und Protokolle, kleine Funde und Namen, vielleicht ein oder zwei Fächer feinste Materialien zum Blättern, hier wie dort Korrespondenzen, ein Teppich Betrachtungen, Beschreibungen, Briefe, Kartengrüsse, eine Reflektion über Schritte und Stufen, Stillhalten und Schweigen und wieder die Spiegelung der Stadt in der Aare, die vorbeifliessen wird, vor Allem! Und Notationen der Spaziergänge, damit alles seinen Ort und Platz erhalten wird, in den Betrachtungen kleine Fussnoten und Hinweise werden von enormer Bedeutung sein und „ohne Zensur voranschreiten“ ab und an sitzen und ruhen, „die Stille ist zu betrachten“, das, was vor sich geht und ging, vor einen sich hin und her bewegte und Anderes, das kam und stehen blieb, auf einer Stufe im Treppenaufgang, auf einem weissen Stück Papier. Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

32/15 – Soleur // Materialien

 


Ein Arbeitsheft: Nachtrag vom 8.11.15 // Einordnungen // Sinnvoll // Vielleicht wäre eine kühne Meditation angebracht, einen Raum in der Zeit zu schaffen, aus dem der Blick über die Ebene, die Stadt und den Fluss möglich würde. Offenbar waren die unruhigen Gedanken der Grund, weshalb nichts seinen Platz einnahm und keine bemerkenswerten Schritte und Überlegungen mehr vollzogen werden konnten. In diesem Schwebezustand blieb ich lange, im freien Fall, wie Schnee, leicht bunt, schweigend, wo er den Boden berührte ohne Gleichung, ohne Resonanzen zum Bestehenden, zum Bleibenden. Ich blieb richtungslos. Losgelöst vom Bild erschien die Farbe. Ein Strauss bunter Flecken und über den Dächern eine etwas hervorgehobene Räumlichkeit, die Anfangs erschienen Flächen verschoben sich in und aus der Welt der papierenen Quadratur. Zugegen war ein Schwirren und Flirren. Das Ruhelose und das Offensichtliche kreiste über den Feldern und suchte aus der formalen Gefangenschaft und Enge einen Ausweg. Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

31/15 – Soleur // Materialien

 


Ein Arbeitsheft: 27.11.15 // Die Zeit // Mit der Zeit blieb mir nichts anderes, als in ihr zu sein und anzunehmen, sie bliebe ewig = und einzig das, was überfüllt und gestaltlos das Leben ausmachte „ leicht, bunt, luftig“: Vorworte = Überlegungen = Einführungen = Einstimmungen = Sammlungen = Berichte = Recherchen = Einrichtungen = Richtungsangaben = Anhaltspunkte = Betrachtungen = Überlegungen = Entschichtungen = Archivierungen = Einordnungen = Flechtungen = Erläuterungen = Umsetzungen = Vorräte = Aufsätze = Notate = Fussnoten = Planungen = Verwerfungen = Skizzen = Belege = Buchhaltungen = Inventuren = Aufzählungen = Erzählungen = Materialien: ein work in progress: eine Aufzeichnung des Werdegangs der Ausstellung mit dem Arbeitstitel: Soleur.

 

30/15 -la traversée d’un été

 


Atelier Basel / les Jardins – Eine Fortsetzung … und Blätter trug das Wasser vorbei an Gräsern und Bäumen, stellenweise Worte, stellenweise das Schweigen.

 

29/15 -la traversée d’un été

 

Atelier Basel / les Jardins – … und der Wind trieb die Hitze durch die Räume und blätterte in den Kronen riesiger alter Bäume.

 

28/15 – un fil d’or

 


au bord du marées Wo der Himmel die Erde berührt
Eine Nuance – Weit entfernt trieben wir der Zeit näher. Nichts und anderes blieben undefinierte Welten, die uns zu bestimmen schienen. Über ihre grossen Wasser entwanderten wir. Wir entbehren alles, sagte ich dir.

 

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