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16/19 – Signifikat

Berechnung einer nahen Distanz

Leichter Einfall. Beidseitig des Flusses, ein Ufer. Eine dieser Rundungen, um diese die Erde sich dreht. Ununterbrochen. Hätten sich die Tage nicht in eine andere Richtung bewegt, wären die Wolken über die Gipfel in die Täler gestiegen. Jetzt, lösen sie sich auf. Sie vergehen in eine Vergangenheit. Winde treiben hier. Ein uferloses Rollen von Gestein. Berge atmen. Sie atmen ihre Masse an Gesteinsschichten. Blatt um Blatt, Platte um Platte. Bilder gleiten mit den Schatten über die Felsen. Die Regen. Sie triefen in den Arven. Feucht. Ein unnahbarer Duft wischt sich über den weichen Boden, dem Bach entlang. Das Reh, scheu und mit weit offenen Augen, sieht in die Richtung, in der ich stehe, ich schaue in dieselbe, ich verwechsle die Sichten. Den Bach. Die Steine. Hinter dem Berg blühen die Magnolien. Erste Kirschbäume, der Schlehdorn. Ein Kinderlied begleiten das Gurgeln des Wassers. Zwischen den Steinen zerspringt das Spiegelbild. Nebel wenden, ihre Segel verlassen den Hafen in den Gipfeln. Ich schaue ihnen nach. Nichts ist so, wie ich es einmal wahrgenommen habe. Das Damals löst sich in das Vergangene. Was vor mir liegt, ist ein anders Ufer.

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