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tempo.fugato auf Reisen/«une traversée du Zürich»


Einen Himmel halten
Partitur für ein Quartier mit Museum
13. September bis 8. November
an der Rämistrasse bei Bibliothek Kunsthaus Zürich
Wo das Leben eilt
Ein Licht und Schattenspiegel
in Miró’s Gärten
Vögel – Tauben – Spatzen
Geklirre von Geschirr und Besteck
Menschenstimmen – Gemurmel
Blätterrauschen – der Wind
Schatten wippen
über runden Tischen
Erinnerungen
Bild um Bild
im Zwischenraum
Häuser – See und Hügel
ein blauer Himmel
ein Wolken Hin und Her
ein unstetes Blattgrün
ein Vor und Zurück im Kreis
ein Ziel
eine Form
vielleicht ein Wort
sage ich dir
ein Wort
bleibt unsichtbar
im künstlichen Licht
ein Würfel Zeit
etwas Blaues im Unterbruch
eine Faltung
Töne kreisen hier
Palmen stehen hier
gelbe Streifen liegen hier
ein zarter Frühling
eine Hoffnung
ein Spiel
ein Stück gewagtes Leben
ein Satz
eine Vermutung
eine Ungeduld ohne Halt
ein geglückter Ausbruch zum Heiteren
eine Loslösung
vor den Augen schwebt sie
in eine Fassung genäht
die Sehnsucht nach Farbe
ein Lächeln
eine unbeschreibliche Räumlichkeit
eine sich entziehende Annäherung
ein fliehender Ort
sage ich dir
wo ich gehe
steht ein Augenblick Stille
rinnt durch die Hände
eine Übersetzung
ein Augenwink und fliegende Arme
über das Wasser gehst du mit Worten
sage ich dir
in dieser kleinen Geste Mensch
im Versuch den Himmel
und die Stille zu formen
ein Glück glücken zu lassen
während im Eilenden
kleine Aufsätze und Räder rollen
sage ich dir
Himmel sind blau
und heimlich
weine ich um einen Flieder
um eine Farbe
die entsteht, erlischt
und im Übergang erscheint
von unsichtbarer Hand geordnet
im Meer aus Dächern
kleinen Gassen – breiten Strassen
Durch – Über – und Seitengängen
einem grauen Platz mit Museum
mit Tramschlangen und Vogelgezwitscher
Grün- und Grauflächen
mit Lärmlücken und Fülle
mit Bäumen – immer wieder Bäume
Umfahrungen – Streifen – Fussgänger
Ankommen – Wegfahren – Anschwellen Nahekommen – Entfernen
ineinander – voneinander – miteinander
ich bleibe stehen – gehe weiter
das Einsame da wie dort
mit dem Einsamen verbunden
strukturiert die Ausgelassenheit
unablässig spiegeln Lichter
kleine Pforten in die Nacht
eine Brücke zu fernen Bergen
im See
eine Gestalt mit Rädern
in der Stille
im Quartier mit Museum
eine wattierte Tonalität
ein Vergissmeinnicht
ein Rosenstrauch
im Hof
tropft die Zeit aus Lücken
segeln weisse Tücher über das Wasser
ein Schwanenpaar
ein Gekräusel
eine Einkehr unter das Baumgrün
im Brunnen plätschert der Nachmittag
Menschen mit Koffern und Taschen
Tag für Tag über den Platz
eine Rundung Gegenwart
als wäre sie eine stille Gegebenheit
ich entfliehe
zurück zum ersten Satz

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