« | »

O7/E27/W

189//Oktave. Durchsicht. Ein transparenter morgendlicher Blick über die Wiese, auf der die ersten Primeln ihre Blüten durch das dumpfe Gras gestossen und der Sonne hin geöffnet haben. Buntes aus dem Erdreich, aus der Dunkelheit dort, wo wir nicht hinsehen. Die Jahreszeit dämmert und die Zeit, in der Augen geöffnet werden, für das, was wächst. Zeitgewächs die Tage und Stunden, in denen die Dinge vergehen, solange das Licht wandert. Belichtung der Einzelheiten. Die Dinge, im Schatten der Vorstellungen ihrer Vielfältigkeit beraubt. Das Unendliche erklärt sich nicht in Zeichen, es erscheint, während es entsteht. Bevor der Gedanke das Bild erreicht. Und während ich so dagesessen und Ausschau hielt, nach dem Tag, dass er kommen werde, um anzufangen, mit mir etwas anzufangen, verlor sich die endliche Zahl der Gräser. Gedanken sind verfänglich. Sie auszufüllen mit etwas, was Sinn ergeben würde, kam mir sinnlos vor, ohne Halt, ohne Wirklichkeit, ohne Bezug zum Leben. Die Verwerfung mit sich selber, ein Versuch, sich dem Grund zu öffnen, damit etwas Erstaunliches geschehen würde, etwas, das man sich wünscht, ohne sich des Wunsches bewusst zu sein, liess die Stunden vorüber gehen, ohne den Blick von der Wiese zu lassen, auf der die Primeln wachsen und das Gras, in seiner unendlichen Zahl.

Eine Notiz to “O7/E27/W”

  1. […] This post was mentioned on Twitter by litblogslitblogs.net. litblogslitblogs.net said: marianne büttiker » O7/E27/W http://bit.ly/9S3kBJ […]