5/17 – Unter Hemingway’s Bäumen
cahier – première partie – brouillon 2 // Ich versuche eine Unruhe zu erklären. Im Traum, dieses Flattern. Und um was es im Eigentlichen geht? Um eine Euphorie im Hiersein. Sie lässt mich ratlos zurück. Alles andere liegt zwischen den Zahlen. Mathematik ist unvollständig, wie das Leben. Es dehnt sich in das Unendliche aus.
Was hinzukommt, kann ich mir nicht erklären. Ein kleinstes schwebendes Teilchen. Von den Winden erfasst. Aufgewirbelt in den Tag, in das Grossgeschriebene, das sich in seltenen Augenblicken bewegt. Die Frage nach dem Rand. Wie weit und wie nah er dem Zentrum ist. Ich schaue aus dem Fenster und treibe unsichtbar über die Speicherkarte eines unbekannten Kontinents. Eine Notiz, kleinbeschrieben, auf einem kleinen Rechteck; o,5 x o.9 cm.
In diesen Gräben der Geschichte graben wir Gräben und pflanzen Zeit, den Rändern entlang. Ich vertreibe mich und denke über etwas anderes nach, ich entsinne mich lesend. Die Engel fliegen hoch und behalten die Übersicht, über meine Versuche, ihnen entgegen zu kommen. In diesen Gedanken bleibe ich hängen. In einem Netz, das ich vor langer Zeit geknüpft weiss, falls das Leben einstürzt und mir einfällt, dass es desswegen beginnt.
Und alles ohne den Grund zu wissen. Die Sonne wirft das Licht nicht, sie lässt es von den Engeln zur Erde tragen. Engel sind überall, hier wie dort. Ich sehe sie ohne Sprache nicht. Sprachlos, wie ich oft bin. Engel sind. Das verstehe ich und flattere wie eine Motte um ein Licht. Ich kann nicht bleiben und nicht gehen. Das Leben scheint mit diesem Dilemma ein Zustand zu sein, zu entscheiden. Zu fliegen oder zu fallen, zu graben, zu frühstücken, an der Seine zur stehen.