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35/17 – Eden

Unterschiedliche Passagen: Entwürfe und Aufzeichnungen
aus dem Projekt -Eden- eine Rauminstallation:
Das Geleit V

Die Zeit flieht, sagt der König
und sagt lange Zeit nichts,
spricht er, fliegen die Vögel auf
schweigt er, kehren die Schwalben zurück.

Eine Verwechslung, meint Oberon,
die Königin nimmt ihren Hut, sie steigt vom Sockel,
der Wind wendet, die Lichter flackern,
sie lächelt, der Wald wird lichter.

Nebel steigen, über dem Wasser schwebt die Spiegelung,
das Laub knistert, wir sind noch immer,
mich wunderts, am anderen Ufer fällt eine Kastanie,
sie rollt weiter, bis ich sie nicht mehr höre.

Vielleicht sind wir ewig diese Dämmerung
und bemerken nicht, wie der Tag aufsteigt
aus ihr, über die Hügel zieht und hinabgleitet,
in den Zeitkathedralen bleiben die Fenster geschlossen.

Ich reiche dir mein Wort, du kletterst über die Mauer,
dort ist ein Fluss und eine Handvoll Wirbel,
ein Meer aus Blätter, die ich bin,
ohne Dach ist der Himmel unendlich.

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