A2/H23

 


桜, sakura. Zephir. Wer wählt die Worte im Mensch, diese, die er spricht? Die Amsel ist ihr Lied, dachte ich, und diese Verknüpfung, diese Tagflügel, über das Wasser hin, windgenährt, zerzaust, das Helle im Licht und dazwischen Wolken, die sich über den Himmel schieben, so schien es, dachte ich, ein Luftzug spielt mit den Blättern eines vergangenen Jahres, ihr Knistern, ihr Klicken, als würden sie, als wollten sie, sich ihm, noch einmal, hingeben, ihre Geschichte erzählen, ihr Dasein bekunden, sie tanzen. Und Abschied. So schmerzlos, so sanft wiegend im Frühlingswind, während die Amsel singt, dann warnt, zeternd im Geäst des Jungrüns verschwindet, eine Möwe klagt, am fernen Ufer, das Ende eines langen Winters, den Schnee noch im Gefieder und sommernah, der Mauersegler.

 

A1/H22

 


桜, sakura. Ich ahne das Unstete. Ich weide meine Tiere, über das Wasser.

 

H22

 

桜, sakura. Es ist Moos gewachsen, dort, wo der Frühling mich nie berührte, an manchen Stellen, eine Rose und ein ungepflanzter Baum.

 

H21

 


桜, sakura. Tor. Ich öffne dir meinen Garten, den du verlässt, während die Amsel in ihrem Lied innehält, die Stille.

 

H20

 


桜, sakura. Nichts, nahm mich zu seinem Ufer, Kirschbaumblüte.

 

H19

 


Das Lose. Luftspiegelung, sagte die Dame mit Hut. Und ich dachte an eine blühende Wolke. Der See war hell, das Mondlicht in ihm und der Wind in den Gräsern und dem Gewächs; ein Kardamon, ein Jasmin, umwölkt von seinem Duft, ein sperriges Kakteengewächs, die Königin der Nacht mit ihrem Gefolge. Und alles schwieg, als würde es in der Stille Andacht halten. Nachtschwarz der Himmel in ihr.

 

H18/Eine Arche für Japan

 

Eine Arche für Japan.
Für die Insel, die Menschen, die Tiere und Pflanzen.
Auch das, was ich nicht begreifen kann, existiert.
Der Tag schien in sich gekehrt.

 

H17

 

Zebrablüte. Das zaghaft alphabetisch Ungeordnete. Eine Fülle. Regen in den Augen. Das bildlose Buchstabieren. Die Aufhebung des Folgelosen. Tatsächlich liesse es sich vom Gedachten unterscheiden, dieses, im Leerschlag der Gedanken sich aufflügelnde, prismatisch Aufgefächerte einer farblichen Kontinuität.

 

W3/H16

 

Gedankenpartikel Dämmerung. Das blau Belichtete zwischen den Pforten des Tages. Das Gestillte der Nacht spiegelt den Traum. Irrlichternd im Tau noch der Morgen, dort, wo er unberührt von Gedanken, dahinschleiert und die Sinne betört. Unter einem Kandelaber schwingend sein Ton. Perpetuum mobile. Auffangend. Ein Sausen in den Ohren. Fragmentarisch die Welt. In ihrer Zerlegtheit, ist sie lineare Wirklichkeit. Was das Auge sieht, was der Geist zum Satz registriert, ihn nachformt, nachzeichnet, scheint über den Dingen zu schweben; Ein Wind, der durch die Palmen streicht, sie bewegt, das Licht filtert, es vibrieren lässt, ausschwingt und zum Bild ohne Betrachter anklingt.

 

W2/H15

 

Herzland -Ermahnung- Zeitgebens blieb er in der Zeit, der Gedanke, blieb in seinem Gleiten hängen. Dort, wo er sich nicht hinwagte, war es nie einfach gewesen zu landen.

 

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