25/17 la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Der Inn. Seine Farben sind üppig. Seine Augen unzählig. Sein Ziel einmalig. Immer ist er Gegenwart. Gegenwart für Raum, unendlichen Raum und Sprache. Mag es an den Quellen liegen, die ihr Wasser hinreichen, in diesen einen Fluss, der durch ein Fenster fließt, durch das man nicht sieht, aber ahnt und weiß, dass Zeit und Raum nicht nur als das existieren, was sie sind.

Was begreifen wir von einer Existenz, die unsichtbar in einer Landschaft schwebt? Die wir weder entworfen, noch gebaut wissen, die sich aber gerade dann auffächert, wenn sie sich in die Wahrnehmung gibt, dort, wo wir mit ausgestreckten Armen und den Fingerspitzen deren Raum abtasten, der in uns liegt.

 

24/17 – la source

 

la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // ​Durch Zeiten und Leeren. Wir gehen und kommen an. Irgendwo. In einem Irgendwo, das wir vielleicht Ziel nennen. In Wirklichkeit aber, kommen wir dort an, wo Raum ist. In einem Kosmos aus Partikeln, die sich im Hier zusammenfinden und das Bild erzeugen, das wir in ihm sehen. Lesen wir es, wird es dichter und auch einwenig neblig, wie die leichten Lichtschleier, die sich am Morgen durch die Tannen über den Inn weben und dem Gewässer zusummen, es möge fließen. Sanft, leicht und tief.

 

23// 17 – aus dem Engiadina//Archiv

 

Gedächtnis bei Pflanzen und Tier.
07. Mai 2017 – 16.00 bis 17.30
Merian Gärten

Prof. Barbara Hohn, Molekularbiologin, Biozentrum Basel
Salvatore Foderà, klassische Gitarre
Marianne Büttiker, Künstlerin, Bilder und Objekte

Wie kommunizieren Pflanzen miteinander? Wie verständigen sie sich mit Tier und Mensch? Der Informationsaustausch zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen ist heute wissenschaftlich nachweisbar. Wenn man dieses Dreiecksverhältnis genauer beobachtet, sind chemische, bioelektrische, farbliche, akustische und duftende Signale zu erkennen: ein ausgeklügeltes System von Übermittlung, Verarbeitung und Speicherung von Information.

Piero Onori, Sinnzeit.ch
In der Orangerie
Merian Gärten, Vorder Brüglingen 5, CH-4052 Basel

 

22/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Beim Berg sitzen und Schwäne füttern. Erinnerung einfädeln. Aussichten begehen. Den Himmel über die Berge spannen. Gegebenheiten verwerfen. Der Vogel ist still, bis ihm ein anderer ruft. Ich sammle ein unsichtbares Wiesenstück. Schwäne gibt es ihr nicht. Schwäne und Möwen fehlen. Auch Tauben fliegen hier nicht auf. Nur die Wolken gleichen ihnen. Ab und an nehmen sie ihre Form an und den Berg unter ihre Flügel. Dann sind die Tage wie Täler.

 

21/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Einzelheiten. Ein fehlendes Wortes. Das Wasser. Der Berg, schwebend, ist ein Fisch. Aufgefaltet liegt er. Der Himmel über ihm. Wolken decken ihn zu. Der Schnee. Im Grund bin ich Wasser, eine Lücke im Bild, mit unsicherem Halt der Schritte. Ich sickere durch das zeitliche Irrlichtern, Augenblick zu werden, wo ich nicht hinhöre, verebben die Stimmen. Es mag in diesen Entwürfen Stellen geben, die in der Zeit ihre Bilder entwerfen, die im Jetzt grundlos und ohne Sinn dahinziehen. Diese hängenden Gärten. Ein Gedächtnis. Ich halte es in den Händen. Es schüttet sich aus. Dieser blühende Schnee, den die Bäume dem Himmel entgegenreichen.

 

20/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Das Schattensiel des Nachtschnees im Fensterglas schwebende Aufzeichnungen einer Erinnerung Nichts hat seine Zeit hier über dem schwarzen Wasser wo die Berge und die Bäume sich gleichen in der Form und schweigen bis sie Worte werden.

 

19/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Es gibt keine Rückkehr zu Erklärungen. Eine unzählige Konstellation. Schichtungen. Ein Schneefall. Ich fliege auf. Der Inn fliesst. Es rauscht. Wasser. Bewegung. Luft. Der Regen wuchert durch das Gestein. Schichtungen. Wo bleibe ich Nacht?

 

18/17- la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Die Stille ist hier einsam.

 

17/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Das Flüchtige bleibt allen Ufern fern.

 

16/17 – la source

 


la source de la neige et le cygne // brouillon 3 // Ufer // Erste Hänge mit Schnee unendlich aufgeschichtet in Licht und Schatten geordnete Konturen mit Bäumen ergeben in der Ferne ein wirres Muster dunkelbrauner Flaum überzieht die Hügel hängen am Himmel der Berg spitz der Kirchturm wie die Tanne Ruhe ist hier ein anderes Wort für das vom Licht ausgelegte Bild einer schwebenden Langsamkeit die an Trägheit grenzt würde alles sich nicht nach der Sonne drehen was hier sich bewegt ist Stille.

 

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