27/18 – Mäander

 


Vorübergehend. Ein Schweigen. In ihm Worte. Ein Inn, sein Rauschen, Tag und Nacht vor meinem Fenster. In diesem die Spiegelung. Zeit und nicht zeitliche Ordnungen. Lese ich. Manche Worte sind vielversprechend einen Himmel. Blau. Und Wiesen. Diese Berglandschaft ist mein Acker. Und. Welcher Grund öffnet sich aus den Tälern unserer Selbst. Wo wir ewig sind, wandeln wir ewig. Die Zeitungen werden es nie vermelden. Das Ufer ist zu weit entfernt. Der Augenblick.

 

26/18 – Mäander

 


Wo beginnt Zeit Zeit zu sein? Das Geheimnis bleibt. Eine flirrende Poesie. Ein Wiesenstück. Ein Berg.

 

25/18 – Mäander

 


Eine Kleinigkeit aufheben und sie übersteigen. Wessen Anfang ist in diesen Tälern geschrieben, durch die ich gehe und mich begreife, als wäre ich ein Berg, um den ich wandle? Gärten bescheren mir einen Duft, der mich hinzieht. Blumen, farbige Schwaden im Sinn, den ich zu erreichen gedenke.

 

24/18 – Mäander

 


Gleichung. Eine Quellsammlung. Ein Mäander der Wassergeraden. Offenbar. Ein Konzentrat aus Dichtung und Fluss. Die sprachlichen Ansätze. Sicherlich wären die Ansichten auseinander zu dividieren, das filigrane Netzwerk verwobener Fragmente. Doch. Ein sezieren der Ganzheit, ergibt kein Wiesenstück. Die Schau gebiert sich anderorts. Regen fallen auch hier.

 

23/18 – Mäander

 


Mäander // Diese, anderen Seiten, Grenzbereiche der Gegenwart, die nur die Sprache zu überbrücken vermag, Leeren, angefangene Konzentrate, konzertante Wortgefüge, ein Leerschlag in der Geschichte. Ließe sich die Zeit lösen, von dem was sie hält, wäre die Welt Welt.

 

22/18 – … try to be an island |

 


I try again with the times and lose them, they lose me. We are not looking for each other. Here we are endless. I am standing on the street where no bus goes. The fern circling at the wayside. The grass is dripping wet from the rain. I have designed small flying carpet. The sheep looked at them closely. Now we are friends and they do not run away from me anymore. I am the restlessness myself and restless in this silent silence among the hills. No messengers arrive here. It’s the winds. In the hills it stays alone. The river rushes. The little lambs are waiting for their mothers. I scare myself about my steps and the crackle when a branch brushes my shoulders. I still wear two sweaters on top of each other and a cap. It is now May. The evening takes a long dusk. The blackbird sings in the rain. Here she knows how to sing short sequences. The variations in the sounds she learns are not many. The perception of events is not linear. The words float and drift. They come and go before they arrive and leave again. I am shy and every day is a risk.

Ich versuche es erneut mit der Zeit und verliere sie, sie mich. Wir suchen einander nicht. Hier sind wir endlos. Ich stehe an der Strasse auf der kein Bus fährt. Das Farn kringelt sich am Wegrand. Das Gras ist triefend nass vom vielen Regen. Ich habe kleine fliegende Teppich für die Feen ausgelegt. Die Schafe haben sie genau betrachtet. Jetzt sind wir Freunde und sie laufen nicht mehr von mir weg. Ich bin die Unruhe selbst und rastlos in dieser schweigenden Stille zwischen den Hügeln. Hier kommen keine Boten an. Es sind die Winde. In den Hügeln bleibt es sich allein. Der Bach rauscht. Die kleinen Lämmern blöcken nach ihren Mütter. Ich erschrecke mich selber über meine Schritte und dem Knistern, wenn ein Ast meine Schultern streift. Ich trage immer noch zwei Pullover übereinander und eine Mütze. Inzwischen ist es Mai. Der Abend nimmt sich eine lange Dämmerung vor. Die Amsel singt im Regen. Hier weiss sie kurze Sequenzen zu singen. Die Variationen der Geräusche nach denen sie lernt, ist nicht vielzählig. Die Wahrnehmung der Geschehen nicht linear. Die Worte schweben und triften. Sie kommen und gehen, bevor sie ankommen und wieder gehen. Ich bin scheu geworden und jeder Tag ist ein Wagnis.

 

21/18 – … try to be an island

 


Tides // In what kind of presence, I make the decision to reach the existence, in the here and there, at the same time, I stand at both waters and look, in the collecting word.

Gezeiten // In welcher Gegenwart, treffe ich die Entscheidung, das Dasein zu erreichen, im Hier und Dort, zur selben Zeit, an beiden Wassern stehe ich und schaue, in das sich sammelnde Wort.

 

20/18 – … try to be an island

 


LowTide I thought it did not matter where I think. The information reaches me everywhere. Always the same. Like the thoughts. They catch themselves, again and again. Rarely do they keep thinking. They seldom keep silence as such. They think about silence, but they will never reach the silence. In the unfulfilled they stop. They lose their orientation and their place. They become very slow and become an island without a shore. The shore. The thought has become an island. The first thought that reached me after a while from the other shore; there is no other shore. There is only more or less water spreading in front of me. When the water recedes, I stand on the same piece of land, with more or less sea. Now the question arises to me how this train of thought gets along with the here and now and the Hereafter?

Ebbe // Ich dachte es spiele keine Rolle, an welchem Ort ich denke. Die Informationen erreichen mich allerorts. Immer dieselben. Wie die Gedanken. Sie holen sich selber ein, wieder und wieder. Selten denken sie sich weiter. Stille halten sie selten als solche aus. Sie denken über Stille nach, doch werden sie die Stille nie erreichen. Im Unerreichten hören sie auf. Sie verlieren die Orientierung und ihren Ort. Sie werden sehr langsam und zu einer Insel ohne Ufer. Das Ufer. Das Gedachte ist zu einer Insel geworden. Der erste Gedanke, der mich nach einer Weile vom anderen Ufer erreichte war; es gibt kein anderes Ufer. Es gibt nur mehr oder weniger Wasser, das sich vor mir ausbreitet. Wenn das Wasser sich zurückzieht, stehe ich auf dem selben Landstück, mit mehr oder weniger Meer. Nun stellt sich mir die Frage, wie sich dieser Gedankengang mit dem Diesseits und Jenseits zurechtfindet.

 

19/18 – … try to be an island …

 


low tide and the petrified forest.// I did not miss the time. I lost her. Life has neither become simpler nor easier. It is easy and something real, I will answer after my return. After that, maybe no one will ask me and I forget the answer until the Question arise in me again. The question of life. As I look at the tide and walk through the 5000-year-old forest, I think that the question of life is insignificant and means much and is interpreted. I am restaging them. The question in life. It has a different sound, like the question of life. She is very light before life. In the course of her life, she becomes a bit more shady. Life is a tree and it always stays light where it grows. Even under water. I kneel down to one of those piles of 5000 year tree and touch it. The gusts tug at my jacket, blow my hair in the face and the eye water. The tide is rushing into the ebb. The seagull flies up. The forest. The question. She has become a stone. Like the tree. The question, where has the old knowledge remained in man, in the life he lives? I pull my hand back and open it.

Ebbe mit versteinertem Wald// Ich habe die Zeit nicht vermisst. Ich habe sie verloren. Das Leben ist weder einfacher noch leichter geworden. Es ist einfach und etwas wirklich, werde ich nach meiner Rückkehr antworten. Danach wird mich vielleicht niemanden fragen und ich vergesse die Antwort, bis die Frage in mir wieder auftauch. Die Frage nach dem Leben. Während ich der Flut nachsehe und durch den 5000 Jahre alten Wald spaziere, denke ich, dass die Frage nach dem Leben unbedeutend ist und viel bedeutet und gedeutet wird. Ich stelle sie mir neu. Die Frage im Leben. Sie hat einen anderen Klang, wie die Frage nach dem Leben. Vor dem Leben ist sie sehr hell. Im Verlauf des Lebens wird sie etwas schattiger. Das Leben ist ein Baum und immer bleibt es hell, dort wo er wächst. Sogar unter Wasser. Ich knie mich zu einem dieser Häufchen 5000 Jahrebaum und berühre ihn. Die Böen zerren an meiner Jacke, wehen mir die Haare ins Gesicht und das Augenwasser. Die Flut rauscht sich in die Ebbe. Die Möwe fliegt auf. Der Wald. Die Frage. Sie ist zu einem Stein geworden. Wie die Baum. Die Frage, wo ist das alte Wissen im Menschen geblieben, im Leben, das er lebt? Ich ziehe meine Hand zurück und öffne sie.

 

18/18 – … try to be an island …

 

Siluettes by the sea What does it mean / To be wind? / The Lark / Invisible in the expanse of low tide / People with dogs / Dogs with humans / Familys, / Small islands in the sand / Traps in front of the sea / Calling for dogs / Calling for children / The waves / Noise away. / The islands are shifting / Change their colors of windfences / Waves arrive / People weigh over / Dogs run ahead / Back / People are coming back / Pass by / Fathers banging the tent poles / Children helps / Mothers disappeared behind the towels / Couples run in pairs / Stand opposite and discuss / Dogs are running in the waves / Dogs run out of the waves / Dogs bark / People call for dogs / Dogs for dogs / chairs are standing in the wind / The seagulls circle above the hills / The wind carries her away from me / They call each other, against the wind / I can not recognize whether the tide is changing to high tide Or the tide is low tide / Some changes happen / Invisible, unobserved. / The children who had climbed into the bus with me and screamed / Are the children running a little way from me to the water and screaming. / Beetles fly over / In the wind are the small projectiles / I go out of their way / Collect sentence fragments from the wind / The people here are like hills / With the smallest ray of sunshine they wear T-shirts and short or tight trousers / The seagulls are standing on the hill on the other shore / Athletes with their racing boats scare the cormorants in front of them / Their machines sound like chainsaws in the woods / The children are running / The seagulls call / The dogs bark / The sea is sparkling / The scared cormorant returns / He flies around the noisy machines / Dogs bark at each other / others are dragged behind by the people / People collect their legacy behind them into small, colored sacks. / A pair of seagulls stands between the islands / They wait for people to finish their lunch / The dogs are running towards the seagulls / As far as the line goes / The islands multiply / The dogs too 7 Here every dog ​​seems to belong to every human / They listen to each other / Sometimes / The seagulls land again / The dogs are running again / Some people have green hair here / The wind blows steadily here / I avoid a beetle that flies in slow motion / The men are wearing hats / The women blue-white striped or floral clothing / The seagull lands behind me / The children and seagulls are calling themselves alike / The skin color of the people is very white / When I go back to her wind fences she is pink / Sometimes a ship is lying on the beach / I try to take pictures without dogs / And it’s the unsalted bread / The apples are colorless here too / The water is coming closer and the clouds / The wind comes up and the colorful fences have become less / Also the dogs and the island. / Now I only hear the wind.

Siluetten am Meer
Was meint es, Wind zu sein? Die Lerche / unsichtbar in der Weite der Ebbe / Menschen / mit Hunden / Hunde mit Menschen, / Familien, / kleine Inseln im Sand / trapiert vor dem Meer. / Rufe nach Hunden / Rufe nach Kindern / Die Wellen rauschen fern. / Die Inseln verschieben sich, / wechseln ihre Farben, / die Windzäune. / Wellen kommen an. / Menschen wiegen vorbei. / Hunde rennen voraus, / zurück, / Menschen kommen zurück, / gehen vorbei. / Väter hämmern die Zeltstangen ein. / Kinder helfen. / Mütter sind hinter den Tüchern verschwunden. / Paare laufen paarweise, / stehen sich gegenüber und besprechen. / Hunde rennen in die Wellen. / Hunde rennen aus den Wellen. / Hund bellen. / Menschen rufen nach Hunden, / Hunde nach Hunden. / Stühle stehen im Wind. / Die Möwen kreisen über dem Hügel. / Der Wind trägt ihr Rufen von mir weg. / Sie rufen einander, gegen den Wind / Ich kann nicht erkennen, ob die Ebbe zur Flut wechselt oder die Flut Ebbe ist. / Manche Wandlungen geschehen, / unbemerkt unsichtbar und doch offensichtlich. / Die Kinder, die mit mir in den Bus gestiegen waren und kreischten, / sind die Kinder ,die ein Stück weit von mir zum Wasser rennen und kreischen. / Käfer fliegen vorbei. / Im Wind sind die kleine Geschosse. / Ich gehen ihnen aus dem Weg, / und sammle Satzfragmente aus dem Wind. / Die Menschen hier sind wie Hügel. / Beim kleinsten Sonnenstrahl tragen sie TShirts und kurze oder enganliegende Hosen. / Die Möwen stehen auf dem Hügel. / Am anderen Ufer drehen Windräder im Wind. / Sie sehen aus wie ein Schwarm rudender Winkender. Schwimmen im Wind. / Sportler mit ihren Rennbooten scheuchen die Kormorane vor sich her. / Ihre Maschinen tönen wie Motorsägen im Wald. / Die Kinder rennen. / Die Möwen rufen. / Die Hunde bellen. / Das Meer glitzert. / Der verscheuchte Kormoran kehrt zurück. / Er fliegt einen Bogen um die lärmenden Maschinen. / Hunde bellen einander zu, / andere werden an der Leine hinter sich hergezogen. / Die Menschen sammeln ihre Hinterlassenschaften in kleine färbende Säcklein. / Ein Möwenpaar steht zwischen den Inseln. / Sie warten bis die Menschen ihren Mittagslunch beendet haben. / Die Hunde rennen auf die Möwen zu, / so weit die Leine reicht. / Die Inseln vermehren sich. / Die Hunde auch. / Hier scheint zu jedem Mensch ein Hund zu gehören. / Sie hören aufeinander. / Manchmal. / Die Möwen landen wieder. / Die Hunde rennen wieder. / Manche Menschen haben hier grüne Haare. / Der Wind weht hier stetig. / Ich weiche einem Käfer aus, der in Zeitlupe fliegt. / Die Männer tragen Hüte, / Die Frauen blauweissgestreifte oder geblümte Kleidung. / Die Möwe landet hinter mir. / Die Kinder- und Möwenrufe gleichen sich. / Die Hautfarbe der Menschen ist seht weiß. / Wenn ich wieder an ihren Windzäunen vorbeigehe, ist sie rosarot. / Manchmal liegt ein Schiff am Strand. / Ich versuche es ohne Hunde zu fotografieren. / Und esse das ungesalzene Brot. / Auch die Äpfel sind hier farblos. / Das Wasser kommt näher und die Wolken. / Der Wind kommt auf und die bunten Zäune sind weniger geworden. / Auch die Hunde und die Inseln. / Jetzt höre ich nur den Wind.

 

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