4/17 – Unter Hemingway’s Bäumen
cahier – première partie – brouillon 2 // Die Sonne bespricht weiter das Grün der Blätter in Hemingway’s Bäumen. Die Inseln vor meinem Fenster. Die Statuen und steinernen Pferde, ihre Reiter und die Möwen. Letztere verziehen sich schnell. Die Gespräche haben sie vertrieben. Nur die Tauben bleiben auf dem Dach des vorbei fahrenden Schiffes und hoffen, dass der Sommer nie endet.
Ich wende mich dem Fluss zu und den Blättern. Ich laufe weiter. Lichter werden rot und grün. Fenster und Türen öffnen und schliessen sich. Innen bleibt es still und langsam und in umgekehrter Richtung, die Spiegelung, die Form, das Grün. Die Tiefen. Die um sich kreisende Welt. Die Insel, die es nicht mehr gibt. Nur auf alten Karten. Ich überspringe jene Zeit. Inseln gehen verloren. So wie Dinge verloren gehen und nicht mehr auftauchen, auch wenn nach ihnen gesucht wird. Nach dem Verschwinden. Was es einmal war, wird es niemals wieder sein, auch wenn ich es neu entdecke. Keine Gedanke bleibt stehen.
Ich hatte mir das Leben in einer unbestimmten Weise zurecht gelegt. Die Wege, eine Idee, ohne eine Idee zu haben, mit Inseln, schwirrenden Inseln.
Mona Lisa lächelt. Es ist fern. Es erreicht mich nicht. Es schwebt über den Köpfen der Besucher. Sie lächeln zurück. Das Rauschen wird dichter, das Klicken der Kameras. Das Lächeln wird zu kleinen Speicherplatten, kleinen flimmernde Pixelansammlungen der Erinnerung an ihr Lächeln. Wer wird je in die Lage sein, es zu ordnen, wenn die Zeit fehlt? Sie lächelt, über unsere Köpfe hinweg, über den meinen. Ich, die dastehe und nicht genau weiss, an wen sie mich erinnern soll. Vielleicht ist es nicht ihr Lächeln, vielleicht sind es die Augen, die uns durchschauen? Die Abendwinde sind kühler geworden.