A15/H34

 

Iakrus
Ich lächelte
über meinen langen Schatten
der mir so getreu
am Wegrand folgt.

 

A14/H34

 


Ikarus. Seegrund
Über den Grund schwebt
die Flusströmung ein Blatt
folgt trödelnd seinem Schatten
über die Hügel und Täler
der kargen Landschaft
die keinen Gärtner kennt,
geht mein unsichtbares Pferd.

 

A13/H33

 


Ikarus. Zeitgleiche. Wie schwer oft eine Minute in der Stunde liegt, die die Uhr schlägt, als würde sie ihr Zählen unterbrechen und auf der Rückseite des Zifferblattes spazieren gehen.

 

A12/H32

 


Ikarus. Zerbrochen,
irrlichtert der schimmernde Flügel
einer Mücke im Licht des Morgens
unter der Tischlampe.

 

A11/H31

 

Ikarus Prolog.
Mit der Zeit, hatte ich nicht gerechnet.

 

A10/31

 

Ikarus. κορώνα, Korona.
Schmal der Weg des Mondes
auf meinem Nachtwasser
bis die Sonne hinter seiner
Beuge, sich ihm annimmt
in mir, die Hoffnung
der Wind bringe keine Wolken
bis ich den Horizont erreiche.

 

A9/H30

 


Ikarus. Das Blau verfing sich im Himmel.

 

A8/H29

 


桜, sakura. Ikarus. Schliesse ich die Augen, sehe ich, was die Zeit umgibt.

 

A7/H28

 


桜, sakura. Umwerbung der Aufmerksamkeit. Was sich den Weg nimmt, Wasser, ein Luftzug, hinweg, hindurch, versickert, sich sammelt, weiter, näher, alles bisher Erstrebte zurücklässt, in meinen Fussschatten und Augenwinkeln, unbekannte Gesichter, kauernde Gedanken, der Wind, liebkost das Gras, kleine Wellen in Rauschen gewandet, ein Worthaus, in die Landschaft getürmte Lautgeflechte, das Summen der Insekten im Lichteinfall, alles, entgleitet der Benennung, dachte ich, mich darin zu finden, bevor es das Auge erreicht und das Gehörte mit einem Bild besetzt, ungeahnt, unsystematisch, bis die Beschaulichkeit einsetzt, das Unbegreifliche, eine erste Sommerahnung ungemessen der Uhrzeit, Blickwellen, zwischen Flucht und Flut ohne Halt pendelnd, ortlos, im Umbruch der Minuten das Namenlose, Unscheinbares, unendlich, ein Fisch im blaugrünen Wasser, gefiedert.

 

A6/H27

 

桜, sakura. Gravur. Wenn etwas im Entstehen begriffen ist, ist es weder greifbar noch benennbar. Eine flüchtige Ahnung, eine hin und wieder aufflackernde Berührung einer Empfindung, gleich einem unsichtbar wehenden Wind, der über die Gräser der Wiese fährt, sie wiegt, als würde eine Gestalt dort gehen und lächelnd entschwinden.

 

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