A12/H32

 


Ikarus. Zerbrochen,
irrlichtert der schimmernde Flügel
einer Mücke im Licht des Morgens
unter der Tischlampe.

 

A11/H31

 

Ikarus Prolog.
Mit der Zeit, hatte ich nicht gerechnet.

 

A10/31

 

Ikarus. κορώνα, Korona.
Schmal der Weg des Mondes
auf meinem Nachtwasser
bis die Sonne hinter seiner
Beuge, sich ihm annimmt
in mir, die Hoffnung
der Wind bringe keine Wolken
bis ich den Horizont erreiche.

 

A9/H30

 


Ikarus. Das Blau verfing sich im Himmel.

 

A8/H29

 


桜, sakura. Ikarus. Schliesse ich die Augen, sehe ich, was die Zeit umgibt.

 

A7/H28

 


桜, sakura. Umwerbung der Aufmerksamkeit. Was sich den Weg nimmt, Wasser, ein Luftzug, hinweg, hindurch, versickert, sich sammelt, weiter, näher, alles bisher Erstrebte zurücklässt, in meinen Fussschatten und Augenwinkeln, unbekannte Gesichter, kauernde Gedanken, der Wind, liebkost das Gras, kleine Wellen in Rauschen gewandet, ein Worthaus, in die Landschaft getürmte Lautgeflechte, das Summen der Insekten im Lichteinfall, alles, entgleitet der Benennung, dachte ich, mich darin zu finden, bevor es das Auge erreicht und das Gehörte mit einem Bild besetzt, ungeahnt, unsystematisch, bis die Beschaulichkeit einsetzt, das Unbegreifliche, eine erste Sommerahnung ungemessen der Uhrzeit, Blickwellen, zwischen Flucht und Flut ohne Halt pendelnd, ortlos, im Umbruch der Minuten das Namenlose, Unscheinbares, unendlich, ein Fisch im blaugrünen Wasser, gefiedert.

 

A6/H27

 

桜, sakura. Gravur. Wenn etwas im Entstehen begriffen ist, ist es weder greifbar noch benennbar. Eine flüchtige Ahnung, eine hin und wieder aufflackernde Berührung einer Empfindung, gleich einem unsichtbar wehenden Wind, der über die Gräser der Wiese fährt, sie wiegt, als würde eine Gestalt dort gehen und lächelnd entschwinden.

 

A5/H26

 


桜, sakura.Begrenzung. Aus der Trübung des Himmels ziehen Vögel in ihrem Flug, bespielen die Stille und Leere des Tages, „akustisch“ in dieser einsamen Kargheit, fern der alltäglichen Dinge, taumelt der Gedanke „Losigkeit“, nur fähig, sich selbst zu denken, sinkt er, „ohne Aufbruch“. ein Staubpartikel, schwebend, dort, wo die Einsicht gelingt, dort, wo das Wort schimmert, „beleuchtet“, eine Mirade reflektierender Spiegelblättchen, unwirklich im Gesamten, das Unstete einer Illusion, sesshaft ohne Heimat, ohne Geschehen, diese bedachte Folge, besetzt Tonlinien ohne Bebilderung, „zuinnerst einsam“, der Same, „Landung“ und Winde dort, wo der Faun weinte, Amplituden, der zeitlosen Formen.

 

A4/H25

 


桜, sakura. Auffächern. Blumen und die Kirschblüten, Augenblicke, zwischen fliegenden Zeilen, Hügel, über diesen die Bäume, Agaven und niedrig gewachsene Stachelgewächse, Geister umschwirren die Böschung den Wegen entlang, schwebende Laternenbegleitung einer Bezauberung, bis die Dämmerung hereinbricht, brach, der Blick des Zaubers, der Zustand von Versunkenheit und gleichzeitiger Wachheit, bis er sich erneut fasst, das Gehen, durch die Dunkelheit, die Formulierung, verloren, ein zaghaftes Buchstabieren, im Stillen, im Geist, der es kaum zu veräussern mag und Übung, dachte ich, um anzukommen, wo der geheime Wunsch, Erfüllung, Ort und Ziel bestimmt.

 

A3/H24

 


桜, sakura. Baldachin. Einen Garten anlegen, der bis zum Horizont reicht, an den Himmel anstösst, in ihn hineinfällt. Luzide, das filigrane Gespinnst der Klänge Licht, Reflektionen, in die Sprache eingewoben, die zeitlose Zeit in ihrer Verknüpfung, die Erscheinung der Dinge Leben.

 

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