marianne büttiker

Raumwirklichkeit
Jeden Morgen
richte ich
das zertretene Gras

Vertieft
Lose gehe ich
durch das Dunkel
wo fragst du
ist der Dämmerung Zenit

Konzentration
Flüchtigkeit
einer Ahnung
fallender Blätter

Zweite Skizze 6 Der Versuch die Bäume
vom Himmel wachsen zu lassen
Dankbarkeit
Im Gegenlicht erscheinen die Himmel
unendlich ihr Ebenbild
ein Zwiegespräch in meinem Tun
mein Eden mutet sich der Endlichkeit an

Zweite Skizze 5 Der Versuch die Bäume
vom Himmel wachsen zu lassen
Hinblick
Im Baum das Zittern der Blätter
einer feingliedrigen Registratur
Verantwortlichkeit

Zweite Skizze 4 Der Versuch die Bäume
vom Himmel wachsen zu lassen
Lächeln
In einem Anflug
Augenzwinkern
sage ich dir
in diesem Winkel
wandert das Licht
zieht eine Dämmerung
über den Himmel
eine Girlande
dunkelschattiger Bäume
und den Duft
von frisch gemähtem Gras

Zweite Skizze 3 Die Fülle der Stille
Bäume wachsen vom Himmel
wie die Gegenwart
augenblicklicher Blitze
in die Stille

Zweite Skizze 2 Die Fülle der Stille
Strahlend der Himmel über den Dächern ein feiner Luftzug im Blau die Schwalben kleine Punkte wo ich fliege wo es keine Möwen mehr gibt keine Form keine Silben nur Stille und bildlosen Raum.
Für Louis

Zweite Skizze 1 Werkserie für die Ausstellung „une traverse du frick“Der Versuch die Bäume vom Himmel wachsen zu lassen….
In irgend einem Augenblick wie genau diesem jetzt könnte es geschehen, dass ein Schmetterling und ich den Ozean überqueren.

Erste Skizze 5 Und die Zeit
vertraute Worte in einer fremden Sprache schweigen sie
in die aufsteigenden und abfallenden Winde
in der Höhe sind sie kreisend und Echo
bis in die tiefsten Schichten des Seins
dringen sie innwendig in das Gestein
das Meer die Quelle die Seen bis hin zur Mitte
klingen sie werfen ihre Gischt
über das Land Schicht um Schicht
Farbe um Farbe Ton um Ton
und türmen sich zum Berg
bis in den Himmel diese zeitlose Zeit
und ihren Grund.