india song. Zürich, 23:56 Uhr, Bahnhofstrasse. Der laue Novemberwind weht Blätter unter die Bank, auf der ich sitze. Ich lese den Brief, der heute im Taj Mahal Hotel, Mumbai geschrieben wurde. Ein Frühstück im Hotelgarten. Vögel singen. Eine Frau mit rotgold leuchtendem Sari. Ankommende, sich entfernende Schiffe. Das bunte Treiben auf der Strasse. Die Schreibarbeit am offenen Fenster, unter dem der Verkehr vorbeirauscht. Das Hupen der Taxifahrer. Eine Stadt, die nie ruht, auch nicht in der Nacht. Die Zeit fliegt. Die Bilder einer anderen Welt. Sie scheint mir vertraut und dennoch fremd, entfernt. Ich lese zwischen den Stunden. Die Sprache, die Wörter, die das Unfassbare in das Greifbare holen.