39/17 – Eden
Unterschiedliche Passagen: Entwürfe und Aufzeichnungen aus dem Projekt -Eden- eine Rauminstallation: Der Kontinent VIII
Es waren diese Auslassungen und Begegnungen
die ein Land schufen, das Grün war und grün blieb
bis an den Anfang unserer Geschichte
jetzt ist alles anders, farbig, bunt, hell, wehend
die Fische fliegen durch die Bäume
die Spuren verlieren ihre Wirklichkeit
das Gras, mein Rosengarten in der Erinnerung die Zeit
wir schweben
unter dem Bühnenboden gisst die Muse den Zitronenhain.
Keines deiner Worte bleibt mir unerkannt,
der Engel schweift durch meinen Schatten
sind wir oder sind wir nicht
des Hades tiefe Stimme immitriert einen Flötenton
kleine Lampen glühen, sie fliegen mit den Feen
durch das Unterholz schleicht das Gefolge
der Königin der Nacht
ich hebe den Saum der Stunden
ich ahne was vergeht und wiederkehrt.
Wir wissen nicht, beschliesst Oberon die Situation
er dreht die Kurpel meines Traumes schneller
der Kontinent erscheint verschwommen
hier gehst du Mensch, ohne Name, ohne Ziel und ohne Zeit
ich schweige, der Engel an meiner Seite
faltet gelangweilt kleine Schiffe,
was du dir immer denkst ist deine Illusion
ob wahr oder nicht, ist nicht die Frage
es zählt nur, wie du sie erkennst.
Jetzt stehe ich verzweifelt da und falte kleine Fische
eine Ode an die Spiegelung und an den wilden Inn
an die Quellen und den Jardin du Luxembourg
an dessen Fenster ich immer sass und noch immer sitze
der Engel wibbt über mir im Baum
es wird ewig dauern
ich frage ihn, was er mir sagen will
er deutet auf die Seine, der König schweigt
er reitet an mir vorbei, den Rändern meiner Nacht entlang.